Geschätzte Leserin, geschätzter Leser, liebe Kollegin, lieber Kollege,
die Vielfalt der Inhalte in dieser Ausgabe widerspiegelt die Vielfalt unserer Profession.
Angefangen bei den Fachartikeln, von denen alle vier sehr unterschiedliche Themen behandeln, über die zahlreichen Weiterbildungsangebote und umfangreichen Literatur- und Materialhinweise, bis zur Rubrik «Gesehen-Gelesen-Gehört» werden die unterschiedlichsten Inhalte präsentiert.
Von den Fachartikeln befasst sich der erste mit der ethischen Entscheidungsfindung in der Logopädie und skizziert dies anhand des umstrittenen Kinesio-Tapings. Im zweiten Fachartikel wird ein Screening unterschiedlicher Wahrnehmungsarten bei hörbeeinträchtigten Schülerinnen und Schüler vorgestellt, bevor im dritten Fachartikel der Nutzen digitaler Angebote in der Therapie angepriesen wird. Im letzten Fachartikel geht es dann um das sogenannte Borderline-Stottern und die Frage danach, ob diese Bezeichnung im deutschsprachigen Raum eingeführt werden sollte und wenn ja, was dies für die Gütekriterien von Diagnostikinstrumenten bedeuten kann.
Unter der Rubrik «Gesehen-Gelesen-Gehört» finden Sie nun zwei neue Unterrubriken, die anhand der SAL-Mitgliederumfrage 2022 als Wünsche der Leserschaft identifiziert werden konnten und auch in den kommenden Ausgaben erscheinen werden: «Aus den logopädischen Fachzeitschriften» informiert über aktuelle wissenschaftliche Beiträge in anderen logopädischen oder bezugswissenschaftlichen Fachzeitschriften. «Aus der Praxis» greift ganz unterschiedliche Aspekte auf, die von Praxispersonen an ihre Kolleginnen und Kollegen weitergeben werden. Hier können Sie von Interviews mit interessanten Persönlichkeiten über best practice Tipps bis hin zu Anekdoten aus der Praxis Unterschiedlichstes in den verschiedenen Ausgaben erwarten.
Aber auch die bestehende Unterrubrik «Aus der Schweiz und den Nachbarländern» zeugt inhaltlich von Vielfalt. So verweist z.B. die Information zum Tag der Muttersprache, der jährlich am 21. Februar ausgerufen wird, darauf, sich der Vielfältigkeit der Sprachen inklusive der Dialekte gewahr zu werden sowie sie wertzuschätzen. Schweizerdeutsch, als ein Oberbegriff der in der Schweiz gesprochenen Dialekte, wird dann in der Unterrubrik «Aus den Nachbarwissenschaften» hinsichtlich seiner Systematik besprochen.
So umfangreich und vielfältig der logopädische Beruf ist, so sehr muss auch jede und jeder einzelne von uns entscheiden, welche der spannenden Inhalte wir verfolgen, um uns in den jeweiligen Bereichen Expertise anzueignen. Oder mit den Worten von Ralph Waldo Emerson gesagt:
«So wie der Gärtner durch strenges Beschneiden den Saft des Baumes in einen oder zwei starke Zweige zwingt, so solltest du deine vielfältigen Aktivitäten einstellen und deine Kraft auf einen oder wenige Punkte konzentrieren.»
Einstellen müssen wir andere Aktivitäten ja vielleicht nicht gänzlich, aber einen Fokus zu legen in dieser so vielfältigen Welt der Logopädie, kann sicher kein Fehler sein.
Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre und einen wunderschönen Frühling in den vielfältigen Farben der Natur.
Herzlich
Dr. Mirja Bohnert-Kraus